Jedes Jahr macht die österreichische Forstwirtschaft mit der Woche des Waldes auf die vielfältigen Funktionen des Waldes und den wichtigen Stellenwert des heimischen Forstbereiches aufmerksam. Impulsgeber und Koordinator dieser Waldwoche ist das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, das zugleich auch ein jährliches Schwerpunktthema festlegt.
Der Wald sowie die Wertschöpfungskette Holz sind in Österreich nicht nur Arbeitsplatz und sichern Einkommen, sondern die heimischen Wälder schützen auch Infrastruktur und Siedlungsraum vor Naturgefahren wie Steinschlag oder Lawinen. Aus diesem Grund lautet vom 13. bis 19. Juni 2022 das Motto der Woche des Waldes: „Der Wald sichert unsere Regionen“.
Mit rund 48 % der gesamten Fläche ist fast die Hälfte von Österreich mit Wald bedeckt – das entspricht rund 4 Millionen Hektar. Das waldreichste Bundesland ist die Steiermark mit 62 % Waldanteil, gefolgt von Kärnten (61 %), Salzburg (53 %) und Oberösterreich (42 %).
Unser Wald in Österreich
In den letzten 10 Jahren hat der heimische Wald pro Jahr im Durchschnitt rund 3.400 Hektar zugenommen – das entspricht gut 4.800 Fußballfeldern. Der Holzvorrat beträgt 1.173 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm) und steigt stetig an. Jede Sekunde wächst in Österreich 1 m³ Holz zu und damit alle 40 Sekunden ein Holzhaus. Dass nicht mehr entnommen wird als nachwächst, stellen das österreichische Forstgesetz und die nachhaltige Waldbewirtschaftung sicher. Die nachhaltige Bewirtschaftung der heimischen Wälder, seine Pflege und sein Schutz sind zugleich auch die Sicherung seiner grundlegenden Funktionen und Wirkungen hinsichtlich Wohlfahrt und Erholung, Nutzung und Schutz.
Der heimische Schutzwald
Rund 30 % des österreichischen Waldes sind Schutzwald, der als grüne und nachhaltig wirkende Schutzinfrastruktur vor Steinschlag, Muren und Lawinen erst eine dauerhafte Besiedelung vieler Teile Österreichs ermöglicht. Ganze 50 % des Lebens- und Wirtschaftsraumes könnten in Österreich ohne die Schutzwirkung des Waldes nicht genutzt werden. Die heimischen Schutzwälder verringern auch die Gefahr von Hochwasser und sichern die Qualität unseres Wassers. Um ihre vielfachen Funktion aufrecht zu erhalten, bedarf es einer speziellen Pflege und Bewirtschaftung.
Wertschöpfungskette Wald und Holz in Österreich
Die Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaften eine direkte Bruttowertschöpfung von 11.3 Milliarden Euro und stehen damit für einen Anteil von 3.2 Prozent der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung. Im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk Forst- und Holzwirtschaft wird eine Bruttowertschöpfung von über 20 Milliarden Euro erreicht. Die Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaftet jeden 17. Euro der österreichischen Bruttowertschöpfung. Entlang der Wertschöpfungskette Forst- und Holzwirtschaft werden damit 300.000 Arbeitsplätze gesichert. Der Außenhandelsüberschuss der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier beträgt jährlich rund 4 Mrd. Euro und ist nach dem Tourismus der zweit größte Bereich. Ein Erntefestmeter Holz bringt in veredelter, weiterverarbeiteter Form unmittelbar in der Forst- und Holzwirtschaft eine Wertschöpfung von bis zu 673 Euro bzw. bis zu 1.212 Euro für Österreichs Wirtschaft.
Wald und Klimaschutz
Der Beitrag des Waldes zum Klimaschutz ist groß. Der Wald nimmt CO2 auf, speichert es in Form von Holz und reguliert das Klima in vielfacher Weise lokal, regional und global. Durch aktiven Klimaschutz kann die natürliche Rolle des Waldes gesteigert werden. Österreichs Wald und die nachhaltige Nutzung von Holz stellen ein wesentlichen Baustein dar. Wir sind in Österreich durch den großen Bestand an Wald und das Know-how in der nachhaltigen Waldbewirtschaftung in einer einzigartigen Position, die es zu nutzen gilt.
Fakten & Zahlen zum Österreichischen Wald
Schutz des Waldes in Österreich – der Wald als Schutz
Waldbewirtschaftung in Österreich