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Der Wald & die Zeit

Hier ticken die Uhren anders.

Was den Wald ganz besonders macht ist die Zeit. Der Wald bietet Raum für Ruhe und Erholung, ist Rückzugsraum und entschleunigt. Die Zeit hat hier eine andere Dimension. Die Zeiträume, in denen der Wald wächst, gedeiht und sich entwickelt sind für uns Menschen nicht direkt erfassbar. Sie erstrecken sich über mehrere Menschengenerationen. Das spüren wir und dies vermittelt uns diese sprichwörtliche Ruhe. Befinden wir uns im Wald, spielt Zeit eine andere Rolle und sie wird gedehnt. Dies öffnet auch den Blick über unser tägliches, hektisches Leben hinaus für die Zukunft und die Welt von morgen.

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Zeit für Erholung

Wenn wir den Wald betreten, scheint sich die Zeit zu dehnen. Alles wirkt etwas langsamer und wir können etwas zur Ruhe kommen. Es gibt viele Erklärungen, warum der Wald diese Wirkung auf uns hat. Ist es das gedämpfte Licht, das Schattenspiel, die kühle, saubere und frische Luft, die Ruhe oder die Töne des Waldes, das satte Grün. In Summe wird der Wald als Ort der Ruhe und Entschleunigung empfunden und geschätzt. Auch wenn er aufgrund der Biodiversität und Vielfalt der Naturräume als unberührte Natur empfunden wird, ist er jedoch vom Mensch geprägt und eine Kulturlandschaft.

Der Wald ist das Erholungsgebiet Nummer 1 der Österreicher. Wenn die Menschen an Erholung denken, denken viele zuallererst auch an den Wald. Und das ist nicht nur bei den Erwachsenen so, sondern auch bei den Senioren und bei den Kindern als aufregende Spielkulisse.

Die Erholungswirkung ist eine der 4 grundlegenden Wirkungen, die im Forstgesetz festgeschrieben sind. Dies bedeutet, dass der Wald in Österreich, obwohl er zum allergrößten Teil Privatbesitz ist, unter Befolgung von grundlegenden Regeln zum Zweck der Erholung betreten werden darf.  Das ist ein echte Errungenschaft und wird von vielen Menschen geschätzt und auch aktiv genutzt.

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Zeit für Ruhe

Der Wald ist eine Ruhezone. Zumindest sollte er es sein, denn wir sind hier Gast und teilen ihn uns mit den permanenten Bewohnern des Waldes, auch wenn wir diese nicht oft zu Gesicht bekommen. Sie empfinden uns Menschen als Störung in ihrer natürlichen Scheuheit. Verhalten wir uns sehr leise, ist die Störung aber gering und wir selbst profitieren nicht nur von dem ein oder anderen seltenen Anblick eines Tieres, sondern vor allem auch von der Ruhe selbst, die sich durch unser ruhiges Verhalten breit machen kann. So kann die Ruhe des Waldes auf uns einwirken und auch uns zur Ruhe bringen.

Seien wir ruhig im Wald und kommen wir zur Ruhe.

Der Jahreskreis

Keine Landschaft ändert Ihr Gesicht während des Jahreskreises so stark wie der Wald. Die frische des Frühlings, die Sattheit des Sommers, die Buntheit des Herbstes und die Ruhe des Winters sind hier sprichwörtlich. Wir dürfen im Wald, wie sonst kaum stärker, die Kraft und Vitalität der Natur wahrnehmen und  in einem Jahr das Aufblühen, das Wachsen, das Reif werden und die Stille erleben. Ein Sinnbild für das Leben selbst, jedes Jahr erneut und dennoch nie ganz gleich.

Diese große Vielfalt an Eindrücken, Gerüchen und Tönen ist in keinem Wald ganz gleich und so können wir immer wieder Neues für uns entdecken.

So hat der Wald das ganze Jahr Saison für Erholungsuchende auch wenn er sich je nach Zeit vollig anders präsentiert.

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Zeit zum Wachsen

Der Wald ist ein Symbol für Stärke und Vitalität aber auch Langlebigkeit. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man die Größe und das Volumen, die Vielfalt des Lebens – von der Wurzel bis zur Krone – betrachtet und bedenkt, wie alt Bäume werden können. Manche Bäume können 1.000 Jahre und sogar weit älter werden und es dauert mehrere Menschengenerationen bis ein Baum ausgewachsen ist.

Im Schnitt dauert es 100 – 120 Jahre, bis ein Baum ausgewachsen ist und geerntet werden kann. Das nachhaltige Wirtschaften mit einem Wald erfordert daher viel Weitblick und den Willen, die Verantwortung für die Zukunft und ihre Generationen zu übernehmen. Diese Art des Wirtschaftens, welche die Familienwaldbetriebe seit vielen Generationen leben, ist eine interessante Perspektive für unsere gesamte Gesellschaft. Denn wie man anhand des Waldes in Österreich sieht: Es funktioniert.

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Es ist Zeit

Die Zeit spielt auch bei der Bedrohung des Waldes eine große Rolle. Die geringen Zeitspannen, in denen sich das Klima so massiv ändert, geben dem Wald kaum die Möglichkeit, sich anzupassen. Die langen Lebenszyklen erforderten hunderte von Jahren, um sich auf die Situation einzustellen. Forschung und Praxis arbeiten seit Jahrzehnten mit Hochdruck, Strategien und Maßnahmen zu finden, den Wald klimafit zu machen. In immer größerem Maßstab werden Maßnahmen gesetzt und neue Erkenntnisse umgesetzt. So werden robuste Baumarten neu gesetzt, der natürliche Besatz gefördert, für eine höhere Durchmischung von Baumarten und Waldtypen gesorgt und die Biodiversität gestärkt.

Allerdings können diese Kraftanstrengungen, die von Familienwaldbetrieben unternommen werden, um den Wald für die künftigen Generationen zu bewahren, nur dann erfolgreich sein, wenn der Klimawandel in Grenzen gehalten werden kann. Dafür benötigt es eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung für den Klimaschutz. Der Wald, seine Bewirtschaftung und die Holznutzung sind dabei ein wichtiger Beitrag. Die Zukunft hat im Wald längst begonnen, sie sollte nun auch in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen Einzug finden.

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