© 2025 Waldviertel Tourismus, Jonah Pettrrich

Ausflugsziele: Besondere Wälder in Österreich

Tipps für Naturerlebnisse von Osttirol bis zum Böhmerwald, von Vorarlberg bis zu den Ostalpen

Sie zählen zu den schönsten Ausflugszielen: Österreichs Wälder sind genauso vielfältig wie das Land selbst und laden von überall her Menschen zu einer faszinierenden Entdeckungsreise durch die Natur ein. Jeder Wald erzählt eine außergewöhnliche Geschichte, geprägt von den einzigartigen Besonderheiten jeder Region. Über Generationen hinweg hat er die Menschen, die mit und von ihm leben, geformt – und umgekehrt. Heute zeigt sich diese Beziehung zwischen Mensch und Wald in Österreich als eine lebendige Symbiose des Miteinanders. Jeder Wald wird sorgfältig bewirtschaftet, im Gegenzug bieten die Wälder wertvolle Ressourcen, Schutz für Menschen und Infrastrukturen – und sie tun einfach gut.

Natur, Erholung und Abenteuer in Österreichs Wäldern

Begleiten Sie uns auf eine Reise durch die ganz Besonderen Wälder Österreichs: Angefangen vom Zedlacher Paradies mit seinem einzigartigen Lärchenwald über den Großen Wiener Neustädter Föhrenwald mit seinen berühmten Schwarzkiefern bis zum Böhmerwald, den Nationalpark entlang der Grenzen zwischen Österreich, Deutschland und Tschechien. Und was wären unser Land und unsere Hauptstadt ohne den Wienerwald? Als UNESCO-Biosphärenreservat gilt er nicht nur als die „Grüne Lunge“ Wiens, sondern auch als herausragendes Beispiel für Naturschutz.

© 2024 Adobe Stock, Claudia Prommegger

Das Zedlacher Paradies: Der faszinierende Lärchenwald in Osttirol

Er erstreckt sich bis auf 1.900 Meter Höhe und ist vor allem im Herbst ein traumhaftes Ziel für Wanderer und Naturbegeisterte: das Zedlacher Paradies, Heimat einzigartiger Lärchen sowie von Alpensteinböcken, Murmeltieren, Steinadlern, Rehen und Füchsen.

Spannende Erkenntnisse gewinnen Besucher, die sich für ökologische und kulturelle Hintergründe interessieren: Ein Waldlehrpfad gibt Aufschluss über Geschichte und Forschung in dieser Region. Denn die Rolle der Lärche spielt im Waldökosystem eine große Rolle. Bergahorn und der Esche sorgen übrigens für Abwechslung im Osttiroler Lärchenwald. Und wer kann sie fast schon riechen – die Zirben und Zirbenzapfen? Lernen Sie dieses Paradies kennen …

Der Große Wiener Neustädter Föhrenwald

Der Große Wiener Neustädter Föhrenwald führt Besucher weit zurück in die österreichische Geschichte. Viele Menschen bringen ihn mit der Regierung Maria Theresias Mitte des 18. Jahrhunderts in Verbindung, doch spannend wird es bereits viel früher – im Mittelalter. Einst dienten die Schwarzföhren als Rohstoffquelle. Ihr üppiger Harzfluss versorgte die Pechsieder, die Putzmittel, Farben, Lacke und andere Produkte damit herstellten. Zudem war und ist das Holz der Schwarzföhre besonders beliebt für den Bau von Theaterbühnen. Der Grund: Es knarrt weit weniger als andere Holzarten und es sorgt in Musikstudios für eine optimierte Akustik.

Dank nachhaltiger Bewirtschaftung mit regelmäßiger Auf- und Durchforstung bietet der Große Wiener Neustädter Föhrenwald heute zwischen Wiener Neustadt und Neunkirchen im südlichen Niederösterreich ein weitläufiges Ausflugsziel mit Wander- und Radwegen für die ganze Familie. Wie Menschen, Tiere und Pflanzen hier harmonisch miteinander leben, vermittelt der für Groß und Klein spannende Naturlehrpfad.

© 2024 Adobe Stock, Martin Funk

© 2024 Adobe Stock, Claudia Prommegger

Wienerwald – Erholungsoase der Hauptstadt Österreichs

Naturschutz und nachhaltige Nutzung eines Waldes: Der Wienerwald ist das beste Beispiel dafür. Die „Grüne Lunge Wiens“, erstreckt sich westlich der Hauptstadt Österreichs und ist weit mehr als ein Naturschutzgebiet von unschätzbarem Wert. Als UNESCO-Biosphärenreservat mit seinen sanft hügeligen Landschaften, üppigen Mischwäldern und historischen Stätten vereint der Wienerwald auf einzigartige Weise Natur und Geschichte.

Mit seiner artenreichen Flora und Fauna bietet er auch bedrohten Tieren einen enorm wichtigen Lebensraum. Als Wasserspeicher und CO₂-Binder schützt er das Klima und die regionale Biodiversität. Nicht zuletzt, weil er in Teilen als Urwald ausgewiesen ist. Damit wird im Biosphärenreservat der Einklang von Natur- und Menschennutzung vorgelebt, was den Wienerwald zu einem vorbildlichen Modell für nachhaltigen Naturschutz macht.

Der Wald, der Jahrhundertelang als Jagdgebiet und Rohstoffquelle diente, lädt heute auch zum Entdecken und Erholen ein – sei es beim Wandern im Lainzer Tiergarten, beim Besichtigen der Kaiserresidenz Hermesvilla oder beim Klettern auf den Peilstein. Und wer wusste, dass man Europas größten unterirdischen See, die Seegrotte Hinterbrühl, mit einem Boot erkunden kann?

Der Böhmerwald – grünes Juwel im Herzen Europas

Was hat der Böhmerwald mit Glas zu tun? Wie groß ist er als größtes Waldschutzgebiet Europas? Warum ist eine Reise in den Böhmerwald auch eine Reise in die letzte Eiszeit? Die Antworten auf die Fragen rund um „das grüne Juwel im Herzen Europas“ sind hochspannend – vor allem, wenn man ihn besucht und erkundet.

Der Böhmerwald erstreckt sich in seiner majestätischen Schönheit entlang der Grenzen zwischen Österreich, Tschechien und Deutschland. Als Nationalpark bietet er einen Rückzugsort für seltene Tiere. Mit einer faszinierenden Vielfalt an Landschaften verzaubert er seine Besucher in geheimnisvollen Fichtenwäldern, an glitzernden Gletscherseen und am Rande geheimnisvoller Hochmoore.

Dabei gibt es jede Menge Möglichkeiten, ihn zu entdecken, ob als Winter- oder Wassersportler, beim Besuch von Schlössern und Burgen, bei stillen Wanderungen. Und so viel sei schon mal verraten: Der Böhmerwald war einst Hochburg der Glasproduktion, was die Handwerker den großen Holzvorräten verdankten. Dass der Böhmerwald heute nicht nur eine ökonomische, sondern auch enorme ökologische Bedeutung hat, verdankt er nachhaltiger Bewirtschaftung. Aber lesen Sie selbst …

© 2024 Adobe Stock, Martin Funk

© 2025 Waldviertel Tourismus, Lukas Pettrich

Der Kamptaler Wald – junge Pflanzen, alte Riesen

Mit ihren moosbewachsenen Hängen und majestätischen Bäumen wirken die Wälder des Kamptals oft wie aus einem Märchen. Dennoch zeichnen sie sich durch eine naturnahe Bewirtschaftung aus, die gesunde und vielfältige Ökosysteme fördert. Nachhaltige Praktiken schaffen Lebensräume für viele Arten und stärken die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels.

In diesen Wäldern finden sich Bäume aller Altersklassen – von jungen Trieben bis zu uralten Riesen, deren Vielfalt für den Artenschutz von großer Bedeutung ist. Totholz und absterbende Bäume sind wichtige Nahrungsquellen und Lebensräume für zahlreiche Organismen und tragen zur Dynamik der Gemeinschaften bei. Ein naturnaher Wald erweist sich als stabiler und weniger anfällig für Stürme oder zunehmende Trockenheit, auch als Folge des Klimawandels, und ist besser in der Lage, sich zu regenerieren.

Die Grundlagen der naturnahen Bewirtschaftung basieren auf dem Studium des Urwaldes, dessen natürliche Mechanismen und Strukturen über Jahrmillionen gewachsen sind. Die Erkenntnisse dieser Forschung fließen in die moderne Forstwirtschaft ein, auch in die Wälder des Kamptals. Die Förster arbeiten mit einem tiefen Verständnis für ökologische Zusammenhänge und nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Schon gewusst?

Die 4 Funktionen des Waldes garantieren den Erhalt der Besonderen Wälder

So vielfältig wie die Wälder Österreichs sind auch ihre Wirkung und Bedeutung für die Gesellschaft. Das Besondere dabei ist dabei der besondere rechtliche Staus des Waldes. Das österreichische Forstgesetz garantiert im Gedanken an die Nachhaltigkeit den Erhalt des Waldes und seiner 4 Funktionen. Dies bewahrt auch die ganz besonderen Wälder in Ihrer Qualität und Funktion für künftige Generationen.

  1. Nutzwirkung und ökonomische Wirkung: Die nachhaltige Bewirtschaftung der österreichischen Wälder seit rund 200 Jahren schafft Arbeit und sichert Einkommen – auch für die kommenden Generationen. Mit der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier erreicht sie zudem einen Handelsbilanzüberschuss – den zweitgrößten nach dem Tourismus.
  2. Schutzwirkung: Wälder schützen Böden und Infrastrukturen und damit uns Menschen vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag und Muren. Außerdem schützt er als natürlicher Filter unser Trinkwasser, er filtert die Luft und wirkt ausgleichend gegen die Klimaerwärmung.
  3. Wohlfahrtswirkung: Darunter versteht man die allgemein positive Wirkung des Waldes auf das Lebensumfeld von Menschen, Tieren und Pflanzen. Der Wald wirkt reinigend, schützt vor Lärm und sichert unsere Versorgung mit Trinkwasser. 
  4. Erholungswirkung: Der Wald ist für den Großteil aller Österreicher:innen und unzähligen Urlauber:innen wichtigster Bestandteil ihrer Erholung – sei es beim Sport oder beim Spaziergehen. Er beruhigt und inspiriert, ist ein Ort zum Abschalten und Genießen. Dank seiner behutsamen und nachhaltigen Bewirtschaftung ist’s sogar im Forstgesetz geregelt: Betreten ausdrücklich erlaubt.

© 2024 Adobe Stock, DZiegler

Zum Nachlesen

Rechte & Produktion

© 2024 Die österreichischen Familienwaldbetriebe & Österreichischer Forstverein – Unterstützt durch den Holzinformationsfonds der Landwirtschaftskammer Österreich

Redaktion

Wir haben sorgfältig recherchiert und Informationen zusammengetragen. Wenn ihnen dennoch etwas auffällt, was sie ändern würden oder etwas zu ergänzen wäre, bitten wir sie, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir freuen uns über ihre Rückmeldung und Anregungen.

redaktion@waldgeschichten.com