Mit den steigenden Temperaturen und zunehmend längeren Hitzeperioden wird die Gefahr von Waldbränden in Niederösterreich immer akuter. Aus diesem Grund haben die Behörden in 16 Bezirken und zwei Statutarstädten Waldbrandverordnungen erlassen.
Diese Verordnungen untersagen jegliches Entzünden von Feuer im Wald und in den umliegenden Gefährdungsbereichen. Dazu gehört nicht nur das Grillen, sondern auch das Rauchen und das Wegwerfen von brennenden oder glimmenden Gegenständen wie Zigaretten oder Zündhölzern. Selbst Glasflaschen und -scherben sind verboten, da sie durch ihre Brennglaswirkung ein Feuer auslösen könnten. Bei Missachtung der Verordnung drohen empfindliche Strafen von bis zu 7.270 Euro oder sogar vier Wochen Freiheitsstrafe.
Der Hintergrund dieser strikten Maßnahmen ist die zunehmende Anfälligkeit unserer Wälder durch die Klimaveränderungen. Die Gefahr von Waldbränden nimmt zu, und selbst kleinste Unachtsamkeiten können verheerende Folgen haben.
Wälder leiden unter Hitzeperioden
Die aktuelle Waldbrandverordnung zeigt eindrücklich, wie stark die Wälder in Niederösterreich unter den veränderten klimatischen Bedingungen leiden. Die immer längeren und intensiveren Hitzeperioden führen dazu, dass sich Nadeln und Blätter verfärben oder sogar vorzeitig abgeworfen werden – ein Phänomen, das normalerweise eher im Herbst zu beobachten ist. „Die Lärchen verfärben sich, die Buchen werfen zum Teil ihr Laub ab. Das sind alles Stressreaktionen“, erklärt Forstwirtschaftsmeisterin Sandra Tuider, die selbst rund 380 Hektar Wald in Thernberg bewirtschaftet. (Quelle: orf.at)
Besonders betroffen sind die Fichten, die sowohl unter der Trockenheit als auch unter dem verstärkten Befall durch den Borkenkäfer leiden. Die Auswirkungen sind so gravierend, dass sich die Vegetation in mittleren Lagen bereits merklich verändert.
Forschung für klimafitte Wälder
Seit vielen Jahren widmet sich die Forschung in Österreich intensiv der Frage, wie Wälder an den Klimawandel angepasst werden können. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden kontinuierlich in die Praxis umgesetzt, um den Wald klimafit zu halten.
Forscher wie Stefan Schörghuber von den Österreichischen Bundesforsten arbeiten seit Jahrzehnten an der Entwicklung widerstandsfähigerer Wälder. Im Waldbaulabor des Weinzierlwaldes bei Ybbs an der Donau werden gezielt Baumarten untersucht, die besonders hitzebeständig sind. Die Forschung zeigt, dass Mischwälder die beste Zukunftsperspektive bieten. Sie sind stabiler, widerstandsfähiger und besser in der Lage, sich an die fortschreitenden klimatischen Veränderungen anzupassen.
WaldbesitzerInnen gestalten klimafitte Wälder
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, setzen die österreichischen WaldbesitzerInnen alles daran, ihre Wälder widerstandsfähig und zukunftssicher zu gestalten.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Wald als wertvollen Lebensraum, CO₂-Speicher und Erholungsort für kommende Generationen zu erhalten. Ihr Engagement stellt sicher, dass die Wälder auch in Zukunft ihre ökologische und gesellschaftliche Bedeutung bewahren.
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Den Wald klimafit zu machen ist wohl die größte und existenzielle Herausforderung, der sich die Familienwaldbetriebe stellen müssen.
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