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Wald & Gesellschaft

Die Wirkung des Waldes ist vielfältig

Die Bedeutung des Waldes für unsere Gesellschaft war und ist ausgesprochen groß und vielfältig in Österreich und hat sich im Laufe der Geschichte auch stark gewandelt.  Wurde der Wald vor der nachhaltigen Bewirtschaftung als bloße Ressource betrachtet, hat sich die Rolle mit der nachhaltigen Bewirtschaftung stark erweitert und hat für die Zukunft als erneuerbare Ressource und den Klimaschutz zentrale Bedeutung.

Die Bedeutung des Waldes ist in den 4 Hauptwirkungen (Nutzwirkung, Schutzwirkung, Erholungswirkung, Wohlfahrtswirkung) im Forstgesetz festgeschrieben und durch den Erhalt der Waldfläche und der nachhaltigen Bewirtschaftung für die Zukunft gesichert.

Nachhaltige Waldnutzung als Vorzeigemodell für eine Ökonomie der Zukunft?

Seit vielen Generationen wird die nachhaltige Nutzung des Waldes in Österreich gelebt und weiterentwickelt. Sie ist ein ökosoziales Erfolgsmodell und stellt eine wichtige Alternative zu kurzsichtiger Gewinnmaximierung und Raubbau dar.

Wesentlicher Grundgedanke dabei ist das Prinzip der Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen und auch das Weitergeben des Wissens von Generation zu Generation.

Diese Form des Wirtschaftens und das intergenerative Handeln hat alle Krisen überdauert und ist ökonomisch erfolgreich. Es stellt nicht nur eine wirtschaftliche Perspektive dar, sondern ist durch den breit angelegten Nutzen für die gesamte Gesellschaft und zukünftige Generationen eine gesellschaftliche Perspektive.

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Klimaschutz und Zukunft

Aufgrund der großen aktuellen Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz und damit für die Zukunft sei seine Bedeutung hier vorangestellt.

Der Wald & Holz wachsen nach und sind deshalb eine erneuerbare Ressource, die wir praktisch unerschöpflich und zeitlich unbegrenzt zur Verfügung haben werden, wenn wir sie hegen und pflegen und weiterhin nachhaltig bewirtschaften. Beim Wachsen binden die Bäume CO2. Wird das Holz nachhaltig genutzt, wie in der Bauwirtschaft und als Rohstoff, bleibt das CO2 gebunden und verbessert damit die Klimabilanz. Zudem können durch Holz CO2-intensive und fossile Rohstoffe und Energieträger ersetzt werden. Es gibt daher eine Reihe von positiven Effekten durch Waldbewirtschaftung und Holznutzung für Klimaschutz und CO2-Bilanz.

Zu seiner Vielfalt an Wirkungen haben wir das Glück, dass wir in Österreich Holz in einer wirklich großen verfügbaren Menge besitzen. Der Holzvorrat wächst sogar seit vielen Jahren an. Mit einem Drittel des jährlichen Holzuwachses könnte man alle neuen Gebäude in Österreich mit Holz errichten.

Denn neben der Klimaneutralität ist auch die Versorgungsicherheit und Zukunftssicherheit ein wichtiger Faktor in der Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft. Die Waldbewirtschaftung und Holznutzung können einen Betrag für den aktiven Klimaschutz, eine lebenswerte Zukunft und ökonomische Perspektive leisten.

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Nutzwirkung  – Ökonomische Bedeutung

Die ökonomische Bedeutung des Waldes für unsere Gesellschaft war und ist ungebrochen groß. Sie hat sich im Laufe der Geschichte stark gewandelt und hat sich von einer reinen Ressourcenquelle und negativen Erscheinung im Mittelalter sowie der ersten Industriealisierung seit Mitte des 18. Jahrhunderts mit der nachhaltigen Bewirtschaftung des österreichischen Waldes zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor entwickelt.

Der Wald entfaltet dabei als Einkommensquelle, als direkter Arbeitsplatz und in der Verarbeitung des gewonnenen Holzes seine Nutzwirkung. Im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk Forst- und Holzwirtschaft wird eine Bruttowertschöpfung von über 20 Milliarden Euro erreicht. In der Forst- und Holzwirtschaft werden 300.000 Arbeitsplätze gesichert. Jeder 15. Arbeitsplatz in Österreich ist auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Waldbewirtschaftung und Holznutzung wird noch größer werden, wenn wir uns aufgrund des Klimaschutzes wieder verstärkt Holz als erneuerbare Ressource zuwenden und den Holzzuwachs in Österreich für den Klimaschutz wirtschaftlich nutzen.

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Schutzwirkung

Der Wald erfüllt eine große Zahl sehr unterschiedlicher Funktionen. Eine wesentliche Wirkung in Österreich ist dabei auch die Schutzwirkung. Der Wald schützt uns dabei vor Naturgefahren wie Schutz vor Wildbach und Lawinen, Steinschlag und Hochwasser.

Der Wald schützt aber auch ganz konkret unseren Lebensraum. Österreich ist alpin geprägt. Ohne den Wald und seine schützende Wirkung wären große Bereich Österreich nicht besiedelbar. So vielfältig wie die Waldtypen sind auch die Schutzwirkungen wie die des Bannwaldes, des Schutzwaldes und Auwaldes.

Der Wald schützt aber nicht nur unseren Lebensraum vor Naturgefahren. Er erfüllt sein Schutzwirkung auch für natürliche Ressourcen wie Wasser (Trinkwasser, Wasserspeicher,…) und Boden (Erosion).

Nicht zuletzt hat der Wald auch eine globale regulierende und schützende Wirkung für das Klima, den Kohlenstoff- und Wasserkreislauf.

Erholungswirkung

Der Wald ist der wichtigste Erholungsraum für uns Österreicher:innen. Wenn wir sagen,“wir gehen in die Natur“ meinen wir meist den Wald. Vielen ist nicht bewusst, dass der Wald in Österreich zum aller größten Anteil Kulturlandschaft ist und keine natürliche Umgebung. Die schonende und nachhaltige Bewirtschaftung bewirkt und fördert aber viele Qualitäten einer natürlichen Umgebung in so hohem Maße, sodass wir die Kulturlandschaft Wald als Natur empfinden. Damit kann der Wald eine wesentliche Funktion, die der Erholungswirkung, erst voll entfalten.

Ein wesentliche Errungenschaft in Österreich ist, dass wir alle den Wald bis auf bestimmte örtliche und zeitlich begrenzte Ausnahmen (z. B. Jungwuchsflächen, Flächen auf denen Pflege und Erntemaßnahmen durchgeführt werden) betreten und damit nutzen dürfen. Obwohl der Wald zum überwiegenden Teil in Österreich Privatbesitz ist, darf er für den Zweck der Erholung betreten werden. Sogar das Sammeln von Pilzen und Beeren ist für den Eigengebrauch und daher in gewissen Grenzen (bis 2 kg pro Tag und Person), die den Bestand schützen sollen, erlaubt.

Der Wald bietet Erholung in vielfacher Hinsicht wie Entschleunigung, gesundheitliche Aspekte, Köstlichkeiten und vor allem Ruhe & Inspiration. Der Wald ist aber auch Ort sportlicher Betätigung und eine universelle Kraftquelle.

Es sollte uns aber bewusst sein, dass wir hier Gast sind und den Wald und seine Bewohner mit Respekt behandeln. Der Wald selbst und seine erholsamen Qualitäten, allen voran die Ruhe, sollten durch uns bewahrt und erhalten werden und vom Respekt für die Bedürfnisse anderer Erholungssuchenden gekennzeichnet sein. Damit der Wald in Österreich auch in Zukunft allen zur Erholung dienen kann.

 

Betreten erlaubt!

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Wohlfahrtswirkung

Die Wohlfahrtswirkung umfasst all jene Wirkungen, die von allgemeinen Interesse sind. Der Wald erfüllt viele natürliche Funktionen wie die Sauerstoffproduktion, Klimaregulation, CO2-Zyklus, Wasserspeicherung, Wasserhaushalt, Luftfilterung, Klimaschutz aber auch soziale Aspekte. Diese Wirkung zeigt, wie weitreichend die Bedeutung des Waldes ist und wie umfassend er in den verschiedensten Lebensbereichen wirkt. Sie ist aber auch die Verbindung von lokaler, regionaler zur globaler Wirkung. Denn der Wald hat globale Bedeutung für wesentliche ökologische Wirkungskreise wie den Wasserhaushalt, den Kohlenstoffkreislauf und das Trinkwasser.

Gerade in dieser Hinsicht stellt die globale Entwicklung mit der Vernichtung der Regenwälder eine große Bedrohung und wichtige Ursache für die Klimakrise dar.

Dabei gibt es mit der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder, wie sie in Österreich seit vielen Generationen erfolgt, eine ökologische und gleichzeitig ökonomische Perspektive. Diese Perspektive muss erkannt und gelebt werden, wenn uns das Wohl der zukünftigen Generationen am Herzen liegt. Wir können dies ganz einfach selbst beeinflussen, indem wir PEFC-zertifiziertes Holz kaufen und nutzen  bzw. im Regal zu PEFC-zertifizierten Produkten greifen. Damit ist gesichert, dass das Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammt und somit ein jeder einzelne auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

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Teil der Lösung

Der Wald stellt
eine große Chance dar

Der Wald, seine Bewirtschaftung sowie die vielfältige Nutzung von Holz stellen eine ungeheure Chance für Österreich in mehrfacher Hinsicht dar. Der Ersatz von fossilen Energieträgern insbesondere in der Wärmeerzeugung und die Substitution von energie- und ressourcenaufwändiger Rohstoffe und Werkstoffe sind wichtige Bausteine für eine klimaneutrale Gesellschaft. Denn Holz ist eine erneuerbare Ressource und steht in Österreich auch in einem Umfang zur Verfügung, dass eine nachhaltige Wirkung erzielt werden kann. Gleichzeitig eröffnet der Wald und die Holznutzung neue ökonomische Perspektiven für unsere Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.

Der klimafitte Wald, um den wir uns gesamtgesellschaftlich bemühen müssen und der bereits im entstehen ist, ist mit der nachhaltigen Bewirtschaftung eine wichtige Zukunftsperspektive. Er kann massiv zum Klimaschutz beitragen, stellt eine wichtige verfügbare, weil nachwachsende, Ressource dar und schützt unseren Lebensraum. Der Wald ist damit ein wichtiger Baustein in Richtung klimaneutrale Gesellschaft und Sicherung des Standortes Österreich.

 

Klimaschutz, Versorgungsicherheit, Zukunftssicherheit

Zum Weiterlesen

Schutz des Waldes in Österreich - der Wald als Schutz
Projekt CareforParis – Effizienter Klimaschutz durch den Wald
Biomasse als Energieträger

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Rechte & Produktion

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