© 2024 Adobe Stock, carinthian
Regeln im Wald
Kleine Gesten, große Wirkung: Mit dem richtigen Verhalten schützen Besucher den österreichischen Wald, seine Bewohner, sich selbst und andere Besucher. Damit der Besuch im Wald ein schönes Erlebnis bleibt
Psst – so einfach ist es, wertvolle Waldressourcen zu schützen
Jede und jeder einzelne sollte sein Verhalten dem einzigartigen „Lebensraum Wald“ anpassen. Nicht allein, weil das Forstgesetz es so will. Ob Spaziergänger, Sportler oder Pilzsammler – jeder trägt dazu bei, den Wald zu bewahren. Es sind kleine und dennoch große Gesten: etwa auf den Wegen zu bleiben, Wildtiere nicht mit lauter Musik zu stören und Hunde anzuleinen. Um das empfindliche Gleichgewicht des Waldes zu bewahren, gibt es in Österreich festgelegte Verhaltensregeln. Wer sie einhält, ist nicht nur rücksichtsvoll. Er schützt den Wald selbst und seine Bewohner. Und er hilft, die Biodiversität zu erhalten sowie wertvolle Waldressourcen zu schützen. Damit bleibt der österreichische Wald – immerhin macht er rund die Hälfte des Landes aus –, Lebensraum und Quelle der Inspiration. Entdecken wir gemeinsam, wie wir die Wälder gleichermaßen genießen und ihre Funktionen erhalten können.
Die 7 wichtigsten Regeln
- 🤫 Psssst! Sei leise im Wald
- 🔥Nicht rauchen, kein offenes Feuer entfachen
- 🐶Hunde an der Leine führen
- 🚮 Abfälle und Reste mitnehmen
- 🍄🟫 Pilze, Beeren nur für den Eigenbedarf sammeln
- ⚠️ Hinweise, Gebots- und Verbotstafeln beachten
- ⚡Lebensgefahr! Den Wald nicht bei starkem Wind oder Sturm betreten
Bitte sei achtsam, nimm Rücksicht. Du bist hier Gast, hinterlasse so wenig Spuren wie möglich. So bleibt der Wald der wertvolle Lebensraum, den wir schätzen – und brauchen.
© 2025 Adobe Stock, Andrej Popov
Kommst mit auf einen Spaziergang? Der Wald als Ruhepol
Der Wald in Österreich stellt die wichtigste Erholungslandschaft dar – für Österreicher ebenso wie für Urlauber. Wichtig zu wissen: Jeder Wald ist eine von Menschen gepflegte Kulturlandschaft und zum großen Teil in Privatbesitz. Laut Forstgesetz dürfen alle Menschen die Wälder zu Erholungszwecken betreten (mit Ausnahme von beispielsweise forstlichen Sperrgebieten oder Verjüngungsflächen). Dabei kann jeder einzelne dazu beitragen, dass das sensible Ökosystem Wald erhalten bleibt.
So beginnt ein achtsamer Spaziergang schon mit der Entscheidung, den Wald nicht bei starkem Wind bzw. Sturm zu betreten. Auch sollte das Sammeln von Schätzen wie Beeren und Pilze mit Bedacht geschehen. Offene Feuer sind im Wald grundsätzlich zu vermeiden. Eine Zigarette rauchen? Am besten darauf verzichten. Wer auch seinen Abfall wieder mitnimmt, bewahrt nicht nur die Gesundheit und Schönheit des Waldes, er schützt auch Tiere vor Gefahren.
Mit dem Hund im Wald – am besten an der Leine
Grünes Glück für Hund und Hundehalter:innen: Für Menschen mit Hunden ist der Wald ein Ort der Freiheit, die Vierbeiner lieben dieses Reich voller Düfte und Abenteuer. Während sie mit wachen Nasen den Boden erkunden, können wir innehalten und die Schönheit des Augenblicks und der Ruhe genießen. Und das mit großer Achtsamkeit. Denn: Der Wald ist nicht nur ein Ort zum Erleben und Kraft tanken, sondern auch ein Zuhause für Rehe, Vögel und viele andere Bewohner. Indem wir respektvoll mit der Natur umgehen und auf die Regeln achten, schützen wir diese Lebensräume.
© 2025 Adobe Stock, halfpoint
© 2025 Adobe Stock, Mary Violet
Wildkräuter, Pilze, Beeren – der Wald als kulinarische Schatzkiste
Für Pilze- und Beerensammler ist der Wald ein Ort voller Geheimnisse und Gaben. Als leise Abenteurer streifen sie durch das grüne Dickicht, atmen die würzige Waldluft und halten dabei die Augen offen für die Schätze, die er bereithält. Und auch hier gilt: Der Wald gibt – und wir können ihm etwas zurückgeben. Es ist wichtig, verantwortungsbewusst zu sammeln, um die Pflanzenbestände nicht zu gefährden und die Biodiversität zu schützen. Nur durch nachhaltige Praktiken, wie etwa das Sammeln reifer Früchte und das Respektieren geschützter Arten, können wir sicherstellen, dass der Wald auch in Zukunft reich an Köstlichkeiten bleibt.
Energie tanken auf zwei Rädern – Radfahren im Wald
Für Radfahrer und Mountainbiker ist der Wald ein lebendiger Abenteuerplatz – ein Ort, an dem Natur und Bewegung verschmelzen. Das Rauschen des Windes in den Bäumen, das Knistern des Untergrunds unter den Reifen und die Freiheit, die jeder Pedaltritt mit sich bringt, machen jede Tour zu einem besonderen Erlebnis. Unter ganz bestimmten Umständen: Wer auf den eigens ausgewiesenen Wegen und Trails fährt, achtet nicht nur auf seine eigene Sicherheit, sondern zeigt auch Respekt gegenüber der Natur.
© 2025 Adobe Stock, blas
© 2025 Adobe Stock, formplus
Auf Kufen und Brettern – Wintersport im Wald
Für Wintersportler wird der verschneite Wald zur magischen Kulisse – ein Ort, an dem glitzernder Schnee, klare Luft und sanfte Stille den Moment verzaubern. Ob auf dem Snowboard, auf Langlauf-, Touren- oder Alpinskiern, mit Schneeschuhen oder beim Rodeln, der Winterwald erdet und belebt gleichermaßen. Doch auch im weißen Mantel bleibt er ein empfindliches Zuhause für Tiere und Pflanzen, die auf unseren Respekt angewiesen sind. Ein bewusster Umgang, wie das Vermeiden von Abkürzungen durch unberührte Gebiete und das Einhalten ausgewiesener Pisten, trägt dazu bei, die Vielfalt und die Ressourcen des Waldes zu bewahren.
Reiten im Wald – im Gleichtakt mit der Natur
Was für ein Anblick, wenn ein ausgewachsener Hirsch majestätisch den Weg kreuzt, ein Hase seine Haken schlägt, ein Raubvogel sich lautlos aufschwingt: Für Reiter ist der Wald ein Ort der Harmonie. Der Klang der Hufe auf dem weichen Waldboden, das Spiel der Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen und die unendliche Ruhe – all das macht jeden Ritt zu einer besonderen Verbindung zwischen Tier, Mensch und Natur. Allerdings ist das Reiten im Wald nur mit Genehmigung oder auf extra ausgeschilderten Reitwegen möglich. Denn: Im Einklang mit dem Wald zu reiten, bedeutet, ihn zu achten und zu schützen.
© 2025 Adobe Stock, lesznek glaser
© 2025 Adobe Stock, alex
Camping und andere Abenteuer im Wald – nur mit Genehmigung
Liegt keine Zustimmung des Waldeigentümers vor, ist Camping im Wald nicht gestattet. „Lagern bei Dunkelheit oder Zelten ist ausdrücklich verboten“. Ein idyllisch gelegener Waldcampingplatz in Österreich ist für alle eine Alternative, die gern unterm Blätterdach übernachten wollen. Auch hier schenkt der Wald Ruhe und gleichzeitig die Kraft, sich mit der Natur zu verbinden. Die frische Luft, das Rascheln der Blätter und der weiche Waldboden unter den Füßen laden zu Entdeckungsreisen ein – und erinnern uns daran, wie wertvoll dieser Raum ist.
Schon gewusst?
Die „Kernzonen“ eines Waldes sind besonders schützenswert
In österreichischen Wäldern gibt es teils sogenannte Kernzonen, in denen natürliche Prozesse ungestört ablaufen dürfen. Diese Bereiche sind wichtig für den Erhalt der Biodiversität, da sie Rückzugsorte für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bieten. In den Kernzonen wird auf menschliche Eingriffe verzichtet, was dazu beiträgt, das natürliche Gleichgewicht zu fördern und die Regeneration der Wälder zu unterstützen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des nachhaltigen Waldmanagements und tragen zur Forschung über Ökosysteme bei. Der Wienerwald beispielsweise, Teil des UNESCO Biosphärenreservats, hat eine solche Kernzone.
Hier gelten strengere Regeln: Betretungsverbote und andere Hinweise sind unbedingt für alle Besucher:innen zu beachten, damit die Kernzonen ihre Funktion erfüllen können. Für Wildtiere sind sie außerdem wichtige Ruhe- und Rückzugsorte. Deshalb sind wir hier besonders leise. Wir bleiben auf den Wegen und hinterlassen keine Spuren. Auch das Sammeln von Früchten, Beeren und Pilzen ist nicht erlaubt.
© 2025 Adobe Stock, visualpower
Zum Nachlesen
Rechte & Produktion
© 2024 Die österreichischen Familienwaldbetriebe & Österreichischer Forstverein – Unterstützt durch den Holzinformationsfonds der Landwirtschaftskammer Österreich
Redaktion
Wir haben sorgfältig recherchiert und Informationen zusammengetragen. Wenn ihnen dennoch etwas auffällt, was sie ändern würden oder etwas zu ergänzen wäre, bitten wir sie, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir freuen uns über ihre Rückmeldung und Anregungen.