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Unser Wald der Zukunft – Klimaschutz durch Holznutzung und aktiven Waldumbau

Erkenntnisse der Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf von Dr. Hubert Röder, Stefan Füchsl, Johanna Brunner und Philipp Stanek

Die KlimaHolz-Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf untersucht, wie der deutsche Wald in den kommenden Jahrzehnten – bis 2050 und darüber hinaus bis 2100 – einen optimalen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Die Erkenntnisse zeigen, dass die strategische Holznutzung und ein gezielter Umbau der Wälder Deutschland helfen können, den Wald zu einem entscheidenden Faktor im Klimaschutz zu machen.

Holz als nachhaltiger Rohstoff zur CO2-Reduktion

Die Studie zeigt, dass durch eine gezielte Nutzung von Holz die CO₂-Speicherfunktion des Waldes effektiv gesteigert wird. Der Wald fungiert so als „CO₂-Pumpe“, deren Potenzial im Bauwesen und als Energiequelle den Einsatz fossiler Ressourcen reduzieren kann. Die Analyse bestätigt, dass in Deutschland ausreichend Holzressourcen vorhanden sind, um den wachsenden Bedarf langfristig zu decken und gleichzeitig die CO₂-Bilanz positiv zu beeinflussen.

 

Waldumbau als notwendige Antwort auf den Klimawandel

Ein zentraler Ansatz zur Anpassung an den Klimawandel ist die Umwandlung nicht standortstauglichen Nadelbaumreinbeständen in klimastabile Mischwälder. Diese Transformation stärkt die Widerstandskraft der Wälder, während die behutsame Erneuerung alter Laubwälder durch das Einbringen von Nadelbäumen die Biodiversität und damit die ökologische Stabilität fördert. Es wird betont, dass Holznutzung und Biodiversität Hand in Hand gehen.

Mit einem aktiven Waldumbau könnte Deutschland bis 2050 insgesamt 2 Gigatonnen CO₂-Äquivalente zusätzlich speichern und somit schneller auf Klimaneutralität hinarbeiten. Sobald eine kohlenstoffarme Wirtschaft etabliert ist, empfiehlt die Studie, den Fokus auf die direkte CO₂-Speicherung im Wald zu legen, wodurch Wälder sogar eine klimapositive Wirkung entfalten könnten.

 

Mischwälder für mehr Resilienz und Klimaschutz

Die Studie unterstreicht, dass Mischwälder, die Laub- und Nadelbäume kombinieren, widerstandsfähiger gegen klimatische Extreme sind. Zudem weisen diese gemischten Bestände eine höhere CO₂-Aufnahmefähigkeit auf als Reinbestände und unterstützen gleichzeitig die Artenvielfalt. Die Biodiversität bleibt in allen drei Szenarien gesichert.

 

Holz als langfristiger Klimaschutzfaktor durch Substitution fossiler Energieträger

Die Studie zeigt, dass Holz aus dem Waldumbau und Restholz fossile Brennstoffe effizient ersetzen kann, während es gleichzeitig CO₂ in langlebigen Produkten speichert. Diese Klimaschutzwirkung bleibt voraussichtlich auch über 2050 hinaus erhalten. Hingegen könnten stillgelegte „Urwälder“ sogar zur CO₂-Quellen werden und zur Klimaerhitzung beitragen können, wodurch massive Schäden und Totalausfälle entstehen könnten.

Ein großes Potenzial besteht in der Nutzung von Sägenebenprodukten und Restholz zur Produktion von jährlich bis zu 5 Millionen Tonnen Pellets. Weitere 17 Millionen Tonnen könnten aus nicht-sägefähigem Holz und Waldrestholz gewonnen werden. Während der ersten Jahre des Waldumbaus sowie in Phasen mit vermehrtem Schadholz stehen mehr Hackschnitzel und Ernterückstände zur Verfügung, während in späteren Jahren neue Bestände durch forstliche Pflege zusätzliches Waldrestholz liefern könnten.

 

Schlussfolgerung der KlimaHolz-Studie: Waldumbau und Holznutzung als Schlüssel für den Klimaschutz

Die „KlimaHolz“-Studie zeigt vielversprechende Möglichkeiten auf, wie Deutschlands Wälder aktiv zum Klimaschutz beitragen können. Ein aktiver Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern, die nachhaltige Nutzung von Holz und die Förderung der Biodiversität sind zentrale Maßnahmen, um Klimaziele zu erreichen und den Wald nachhaltig für die Zukunft zu stärken.

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Quellen

  • „KlimaHolz“-Studie, Prof. Dr. Hubert Röder, Stefan Füchsl, Johanna Brunner und Philipp Stanek – Hochschule Weihenstephan Triesdorf / TUM – Technische Universität München. Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit.
    Langfassung der Studie „KlimaHolz“ (PDF, 4 MB)
  • Projektseite der HSWT

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