In den Herbstmonaten September und Oktober wird der Wald zum beliebten Ziel für Pilzsammler, denn die goldenen Herbstmonate gelten als Höhepunkte der Pilzsaison. Die Wälder bieten eine wahre Schatzkammer an schmackhaften Pilzen, von beliebten Steinpilzen und Pfifferlingen bis hin zu selteneren Exemplaren wie Morcheln. Doch diese Fülle an Möglichkeiten bringt auch Risiken mit sich, vor allem für Unerfahrene. Ein falsch identifizierter Pilz kann giftig sein und ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen.
In diesem Leitfaden erfahren sie alles, was sie für das sichere Sammeln von Pilzen im Herbstwald wissen müssen – von der korrekten Identifizierung essbarer Pilzarten bis hin zu den gesetzlichen Vorgaben, die beim Sammeln zu beachten sind.
Sicheres Pilzesammeln – Grundkenntnisse
Wie man Pilze richtig erkennt
Vor dem Pilzesammeln im Wald müssen sie sicher sein, essbare von giftigen Pilzen unterscheiden zu können. Grundlegende Kenntnisse in der Pilzbestimmung sind für ein sicheres Sammeln absolut notwendig. Obwohl Bestimmungsbücher oder spezialisierte Apps als Hilfsmittel dienen können, ersetzen sie nicht die Expertise eines Fachmanns. Bei Unsicherheiten ist es daher ratsam, einen Experten um Rat zu fragen. Die Gefahr einer Verwechslung lauert besonders bei einigen beliebten Pilzarten. Ein klassisches Beispiel sind Champignons, bei denen essbare und giftige Varianten zum Verwechseln ähnlich aussehen können. Diese Art der Verwechslung führt statistisch zu den meisten Pilzvergiftungen. Für ein sicheres Sammelerlebnis empfehlen wir, drei Grundregeln zu befolgen:
- Sammeln sie nur, was sie einwandfrei identifizieren können. Bereiten sie sich im Vorfeld durch Fachliteratur, Kurse oder Informationsvideos gründlich vor. Details am Stiel, Hut oder den Lamellen können oft entscheidende Hinweise zur Artbestimmung liefern.
- Überprüfen sie den Zustand des Pilzes. Nicht jeder gefundene Pilz ist auch automatisch genießbar. Insbesondere nach starken Regenfällen können Pilze verfaulen oder verschimmeln.
- Verzehren sie die Pilze nur nach ordentlichem Erhitzen. Die meisten Pilze enthalten roh verzehrt Substanzen, die giftig sein können.
Apps, die eine automatische Erkennung aller Pilzarten versprechen, sind mit Vorsicht zu genießen. Ihre Bestimmung ist oft unzuverlässig und ersetzt keinesfalls das Urteil eines erfahrenen Sammlers oder Experten.
Mit über 4.450 Großpilzarten tummelt sich eine beeindruckende Vielfalt in Österreichs Wäldern. Gut 200 Exemplare davon zählen zu den Speisepilzen. Entdecken sie die Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala der Österreicher:innen in unserem Artikel: Pilze im Wald sammeln
Die richtige Ausrüstung
Zum sicheren Pilzesammeln gehört auch die richtige Ausrüstung. Ein festes Schuhwerk, lange Hosen und ein Korb oder eine Tasche für die gefundenen Pilze gehören zur Grundausstattung. Ein kleines Messer, um Pilze vorsichtig abzuschneiden und nicht aus dem Boden zu reißen, um das Myzel nicht zu beschädigen.
Pilzsammeln im Wald & Ökologische Verantwortung
Pilze sind mehr als nur schmackhafte Waldfrüchte. Sie fungieren als natürliche Zersetzer und spielen eine Schlüsselrolle im Nährstoffkreislauf des Waldes. Ihre Myzelien helfen beim Abbau von totem organischem Material und tragen somit zur Bodenfruchtbarkeit bei. Darüber hinaus bilden einige Pilzarten Symbiosen mit Bäumen, die für das Überleben des Waldökosystems essenziell sind.
Pilze sollten abgeschnitten, nicht ausgerissen und die Reste im Wald belassen werden, um die Bildung neuer Pilzfäden, des Myzels, zu ermöglichen. Übermäßiges Sammeln kann das Ökosystem nachhaltig stören und sollte vermieden werden. In Österreich ist die Menge, die gesammelt werden darf gesetzlich im Forstgesetz geregelt. In der Regel dürfen pro Person und Tag bis zu zwei Kilogramm Pilze gesammelt werden. Diese Regelung soll eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sicherstellen. Zudem sollten junge und alte Pilzexemplare stehengelassen werden, um die natürliche Regeneration der Pilzpopulation zu unterstützen.
Beim Pilzesammeln sind Wissen und Verantwortungsbewusstsein entscheidend – nicht nur für ihre eigene Sicherheit, sondern auch für den Erhalt des Waldökosystems. Beachten sie bitte die gesetzlichen Vorgaben und handeln sie ökologisch verantwortlich. So sichern sie eine nachhaltige Nutzung der Waldressourcen und schützen das sensible Ökosystem Wald.
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