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Baumarten
Im Wandel begriffen
In Österreichs Wäldern wachsen 3.4 Milliarden Bäume, die sich in 65 heimischen Baumarten widerspiegeln. Die Fichte dominiert mit 49 % der Fläche den österreichischen Wald, gefolgt von Rotbuche (10.2 %), Lärche (4.4 %), Weißkiefer (4.1 %), Tanne (2.5 %) und Eiche (2.1 %). Jedoch geht der Trend hin zu laubholzreicheren Mischbeständen. Der Wald ist in einem tiefgreifendem Wandel begriffen. Grund ist die Klimakrise und die sich damit ändernden Bedingungen. Bereits vor 40 Jahren wurde dies erkannt und begonnen gegenzusteuern. Während die mit Nadelwald bestockte Fläche in den letzten 30 Jahren um 287.000 ha abgenommen hat, ist die Laubwaldfläche um 130.000 ha gestiegen.
picea abies
Die Fichte
Brotbaum der Forstwirtschaft
Mit einem Anteil von rund 60 % am Holzvorrat im heimischen Wald ist die Fichte die häufigste und wichtigste heimische Baumart. Keine andere Baumart weist eine ähnlich große Vielfalt der Verwendung auf. Deshalb wird sie auch als Brotbaum der Forstwirtschaft bezeichnet.
Waldgesellschaften
– Subalpiner, montaner Fichtenwald
– Fichten-Tannenwald
– Fichten-Tannen-Buchenwald
Allgemein
~~ Familie: Kieferngewächse
~~ Immergrüner Nadelbaum
~~ Alter: bis 600 Jahre
~~ Höhe: 30 – 50 m (vereinzelt 70 m), höchster heimischer Baum
~~ Wurzel: Flachwurzel – im Reinbestand bodenverdichtend
~~ rasches Wachstum und hoher Holzzuwachs
~~ Nutzungszeitpunkt: 80 – 100 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: rotbraun
~~ Alter: dünn, rötlichgrau bis kupferbraun, löst sich in kleinen rundlichen Schuppen ab
Nadeln
~~ Rund 1 – 2,5 cm lang, steif und spitz, rautenförmig im Querschnitt
~~ Rund um die Zweige angeordnet
~~ Streuabbau langsam (Rohhumusbildung)
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 50 – 60 Jahren
~~ Blühzeit: April – Mai
~~ Samenreife: Oktober
~~ Zapfen: 10 – 16 cm lang, hängen und fallen im Ganzen ab
Pflegemaßnahmen
~~ Regelmäßige Pflege: Mischwuchs- und Standraumregulierung sowie Durchforstung
~~ Schutz gegen Wildverbiss und Verfegen
Gefährdung
~~ Borkenkäfer (besonders nach Sturmschäden)
~~ Wild, Sturm, Schneedruck, Trockenheit
~~ Gespinstblattwespe, Fichtenblattwespe, Nonne
~~ Frosttrocknis, Rindenbrand, Hallimasch, Rotfäule
Holzeigenschaften
~~ Weiches, leichtes und harzreiches Holz
~~ Sehr gute Festigkeitseigenschaften
~~ Ähnliches Holz: Tanne
~~ Frisch: ca. 750 – 840 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 470 kg/fm
Holzverwendung
~~ Wichtigstes Bau- und Konstruktionsholz
~~ Als Massivholz oder in Holzwerkstoffen
~~ Holzbau im Innen- und Außenbereich
~~ Wichtiger Rohstoff für Papier- und Plattenindustrie
~~ Zellstoff- und Faserproduktion
~~ Bedeutend für die energetische Verwertung
~~ Resonanzholz, Instrumentenbau, Grubenholz
~~ In nahezu allen Bereichen im Einsatz (Maibaum)
~~ Wurde früher für Schiffsmasten verwendet
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Larix Decidua
Die Lärche
Die Lärche ist die zweithäufigste Nadelbaumart in unseren Wäldern und der einzige heimische Nadelbaum, der im Winter die Nadeln verliert.
Waldgesellschaften
– Lärchen-Zirbenwald
– Lärchenwiesenwald
– Steilfels-Lärchenwald
Allgemein
~~ Familie: Kieferngewächse
~~ Alter: bis über 800 Jahre
~~ Höhe: 35 bis 45 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel mit hoher Wurzelenergie
~~ Typischer Baum des Gebirges und wichtige Mischbaumart
~~ Nutzungszeitpunkt: 100 – 140 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: glatt, grün- bis graubraun
~~ Alter: tiefrissige, bis 10 cm dicke Schuppenborke, innen rot und außen braun
Nadeln
~~ Rund 1,5 – 3 cm lang, weich, stumpf
~~ In Büscheln an kleinen Kurztrieben
~~ Streuabbau langsam (bodenversauernd)
~~ Goldgelbe Herbstfärbung
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 30 – 40 Jahren
~~ Blühzeit: März-Mai
~~ Samenreife: September – November
~~ Zapfen: eiförmig, bis 4 cm, stehen aufrecht am Zweig und bleiben nach dem Ausflug der Samen noch jahrelang am Baum
Pflegemaßnahmen
~~ Frühzeitige Mischwuchsregulierung
~~ Schutz gegen Verfegen durch Reh- und Rotwild
Gefährdung
~~ Wild, Mäuse
~~ Lärchenkrebs
~~ Lärchenwickler, Lärchenminiermotte
Holzeigenschaften
~~ Schwerstes und härtestes Nadelholz in Europa
~~ Widerstandsfähig, dauerhaft, gut bearbeitbar und spaltbar (Schindelholz)
~~ Ähnliches Holz: Kiefer, Douglasie
~~ Frisch: ca. 750 – 800 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 520 kg/fm
Holzverwendung
~~ Im Außen- und Innenbereich
~~ Boots-, Brücken-, Erd- und Wasserbau-Furnier, Möbel, Böden, Treppen, Schindel
~~ Die Rinde wurde früher aufgrund der Inhaltsstoffe (Tannine) zum Gerben von Leder verwendet
~~ Lärchenterpentin wirkt antiseptisch
Pinus Silvestris
Die Weißkiefer
Die Kiefer ist die dritthäufigste Nadelbaumart in unseren Wäldern. Aus dem Kiefernharz wird Teer, Terpentinöl und Kolophonium hergestellt.
Waldgesellschaften
– Kiefernwald
– Kiefern-Fichten-Moorwald
– Kiefern-Eichen-Wälder
Allgemein
~~ Familie: Kieferngewächse
~~ Alter: bis zu 700 Jahre
~~ Höhe: 15 – 40 m
~~ Wurzel: Pfahl-Herzwurzel
~~ Anspruchslose Pionierbaumart
~~ Auf trockenen und nährstoffarmen Standorten
~~ Nutzungszeitpunkt: 100 – 120 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Im oberen Drittel meist orange-rötlich
~~ Im unteren Bereich rötlich-braun bis graubraun und tief gefurcht Nadeln
Nadeln
~~ Rund 4 – 8 cm lang, spitz, zwei Nadeln aus einem Trieb und der Längsachse nach in sich gedreht
~~ Streuabbau langsam
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 30 – 40 Jahren
~~ Blühzeit: Mai
~~ Samenreife: Oktober – November des Folgejahres
~~ Zapfen: hängend, bis 7 cm, kurz gestielt, eilänglich
Pflegemaßnahmen
~~ Relativ stammzahlreich belassen
~~ Entnahme vorwüchsiger Kiefern
Gefährdung
~~ Wild (Fegeschäden)
~~ Nassschnee
~~ Insekten wie z. B. Rüsselkäfer, „Waldgärtner“, „Kieferneule“, Kiefernspinner & -spanner
~~ Krankheiten wie z. B. Kiefernschütte, Wurzelschwamm, Hallimasch
Holzeigenschaften
~~ Weiches und harzreiches Holz
~~ Gut zu bearbeiten
~~ Ähnliche Hölzer: Lärche
~~ Frisch: ca. 850 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 520 kg/fm
Holzverwendung
~~ Bau- und Konstruktionsholz
~~ Furnier-, Kisten-, Sägeholz, Böden, Fensterrahmen, Möbelbau, Tischlerholz
~~ Leimbauteile, Industrieholz für Holzwerkstoffe
~~ Energieträger in Form von Pellets und Briketts
~~ Kienholz / Kienspan: sehr harzreiches Kiefernholz dient als Anzündholz
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abies alba
Die Weißtanne
Königin des Waldes
Die Tanne ist aufgrund der tiefen Wurzeln und der sich rasch zersetzenden Nadeln (Humusbildner) eine wichtige und bedeutende Mischbaumart und der vierthäufigste Nadelbaum in unseren Wäldern. Ihr Erscheinungsbild strahlt Achtung und Würde aus. Deshalb wird sie auch als „Königin des Waldes“ bezeichnet.
Waldgesellschaften
– Fichten-Tannenwald
– Fichten-Tannen-Buchenwald
Allgemein
~~ Familie: Kieferngewächse
~~ Alter: 500 bis 600 Jahre
~~ Höhe: bis 50 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel mit hoher Wurzelenergie
~~ Im Alter eine abgeflachte Krone „Storchennest“
~~ Pionierbaumart und Schlusswaldbaumart im Bergwald
~~ Nutzungszeitpunkt: 90 – 130 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: weißgrau, glatt mit kleinen Harzblasen
~~ Alter: weißlich-silbergrau, fällt in eckigen Borkenschuppen ab
Nadeln
~~ Rund 3 cm lang, weich und eingekerbt
~~ Zwei weiße Wachsstreifen an der Unterseite
~~ Rechts und links an Ästen angeordnet
~~ Streuabbau rasch (Humusbildner)
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 60 – 80 Jahren
~~ Blühzeit: Mai – Juni
~~ Samenreife: September – Oktober
~~ Zapfen: anfangs grünlich, später rotbraun mit dornartigen Deckschuppen, etwa 10 – 15 cm lang, stehen aufrecht auf den Zweigen und zerfallen bei der Samenfreigabe, nur die leere Spindel bleibt am Baum zurück
Pflegemaßnahmen
~~ Regelmäßige Pflege wie Mischwuchs- und Standraumregulierung sowie Durchforstung
~~ Schutz gegen Wildverbiss
Gefährdung
~~ Wild, Tannentrieblaus
~~ Luftschadstoffe, Frost
~~ Tannenkrebs, Mistelbefall
Holzeigenschaften
~~ Hartes, zähes und harzloses Holz
~~ Arbeitet weniger als Fichtenholz
~~ Ähnliches Holz: Fichte
~~ Frisch: ca. 800 – 950 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 450 kg/fm
Holzverwendung
~~ Wird wie das Holz der Fichte verwendet
~~ Dort bevorzugt, wo Harz unerwünscht ist (z. B. Sauna)
~~ Werkzeugteile, Drechsel- und Wagnerholz
~~ Erd- und Wasserbau, Bautischlerei
~~ Resonanzholz für Saiteninstrumente
~~ Gewinnung von ätherischen Ölen
Pinus Cembra
Die Zirbe
Königin der Alpen
Das Holz der Zirbe hat aufgrund der enthaltenen Harze und Öle positive Auswirkungen auf den menschlichen Kreislauf. Sie ist an das raue Klima im Gebirge angepasst und trotzt den widrigsten Umständen, das macht sie zur „Königin der Alpen“.
Waldgesellschaften
– Alpenrosen-Lärchen-Zirbenwald
– Heidelbeer-Lärchen-Zirbenwald
Allgemein
~~ Familie: Kieferngewächse
~~ Alter: bis zu 1.000 Jahre
~~ Höhe: 10 – 20 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel, im Alter Senkwurzel
~~ Langsamwüchsiger Baum des Hochgebirges
~~ Wichtige Schutzwaldbaumart in Hochlagen
~~ Auf trockenen und nährstoffarmen Standorten
~~ Nutzungszeitpunkt: nach Erreichen der gewünschten Dimension (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: silbergrau
~~ Alter: graubraun mit langrissiger Schuppenborke
Nadeln
~~ Rund 5 – 10 cm lang, steif, spitz
~~ Fünf Nadeln an den Zweigen dicht gebüschelt
~~ Streuabbau sehr langsam (bodenversauernd)
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 50 – 80 Jahren
~~ Blühzeit: Mai-Juli
~~ Samenreife: September – Oktober des Folgejahres
~~ Zapfen: dick, eirund, 5 – 8 cm lang, mit essbaren dickschaligen Samen (Arvennüsse)
Pflegemaßnahmen
~~ Nachbesserungen erst nach 7 bis 10 Jahren
~~ Stammzahlreduktion zur besseren Stabilität
Gefährdung
~~ Wildverbiss, Schaf- und Ziegenbeweidung
~~ Weißer Schneeschimmel in Muldenlagen
~~ Frosttrocknis
~~ Tannenhäher
Holzeigenschaften
~~ Leichtes, weiches Holz mit hohem Harzanteil
~~ Gut zu bearbeiten
~~ Frisch: ca. 750 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 490 kg/fm
Holzverwendung
~~ Hochwertige Möbel wie z. B. Betten, Schränke, Kommoden
~~ Wandverkleidungen und Vertäfelungen
~~ Schnitzarbeiten
~~ Die Harze und Öle verleihen dem Zirbenholz eine antibakterielle Wirkung sowie einen natürlichen Schutz vor Motten und Insekten.
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Pseudotsua Menziesii
Die Douglasie
Hoffnungsträger im Klimawandel
Die Douglasie war in Europa vor der letzten Eiszeit heimisch, starb dann aber aus und ist in den Waldgesellschaften nicht zu finden. Sie kommt besser mit Trockenheit und höheren Temperaturen zurecht als die Fichte und ist als Tiefwurzler auch klimafitter. Zerriebene Nadeln duften fruchtig-harzig nach Orangen, das Harz riecht nach Zitrone. Sie gilt als wertvolle Ersatzbaumart für die Fichte.
Allgemein
~~ Familie: Kieferngewächse
~~ Alter: bis zu 700 Jahre (vereinzelt 1.000 Jahre)
~~ Höhe: 50 – 60 m
~~ Wurzel: Herzwurzel mit hoher Wurzelenergie
~~ Raschwüchsig, liefert wertvolles Holz
~~ Wichtigste fremdländische Baumart
~~ Auf trockenen und armen Standorten
~~ Nutzungszeitpunkt: 60 – 100 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: graugrün mit Harzbeulen
~~ Alter: dunkelgraue rissige Borke
Nadeln
~~ Rund 2 – 4 cm lang, weich, flach, abgerundet
~~ Unterseits zwei silbrige Streifen
~~ Rund um den Trieb angeordnet
~~ Streuabbau langsam
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 15 – 40 Jahren
~~ Blühzeit: Mai – Juli
~~ Samenreife: September – Oktober des Folgejahres
~~ Zapfen: 5 – 10 cm lang, gestielt und hängend, mit herausragenden 3-zipfeligen Schuppen
Pflegemaßnahmen
~~ Stammzahlreduktion zur Verbesserung der Stabilität, da sich die Wurzeln besser entfalten können
~~ Astung bei Z-Bäumen nötig
Gefährdung
~~ Rüsselkäfer
~~ Spätfrost, Frosttrocknis
~~ Douglasienschütte
~~ Wurzelfäule
Holzeigenschaften
~~ Relativ hartes und mittelschweres Holz
~~ Bearbeitbarkeit von Jahrringbreite abhängig (je breiter umso spröder)
~~ Ähnliche Hölzer: Lärche
~~ Frisch: ca. 800 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 510 kg/fm
Holzverwendung
~~ Wird wie das Holz der Fichte verwendet
~~ Als Bau- und Konstruktionsholz im Innen- und Außenbereich
~~ Für Freizeitanlagen, im Wasser- und Bootsbau
fagus sylvatica
Die Rotbuche
Mutter des Waldes
Die Rotbuche ist der häufigste Laubbaum in unseren Wäldern und trägt ihren Namen aufgrund des rötlichen Holzes. Mit reichem Laubfall und intensiver Durchwurzelung sorgt sie für gesunde und stabile Waldböden und wird deshalb auch als Mutter des Waldes bezeichnet. Bucheckern sind wichtige Nahrung für Wildtiere.
Waldgesellschaften
– Fichten-Tannen-Buchenwald
– Buchenwald
Allgemein
~~ Familie: Buchengewächs
~~ Alter: bis zu 300 Jahre (vereinzelt 1.000 Jahre)
~~ Höhe: 25 – 40 m
~~ Wurzel: Herzwurzel mit hohem Feinwurzelanteil
~~ Bodenverbessernde und wertvolle Mischbaumart
~~ Nutzungszeitpunkt: 100 – 140 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Hellgraue und relativ glatte Rinde
Blätter
~~ Nach dem Austrieb seidig behaart
~~ Oberseits später kahl und glänzend dunkelgrün
~~ Unterseits heller mit langen seidigen Wimpernhaaren am Blattrand
~~ Blätter ca. 5 – 10 cm lang und 3 – 7 cm breit
~~ Blattstiel etwa 1,5 cm lang
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 50 – 80 Jahren
~~ Blühzeit: April – Mai
~~ Samenreife: September-Oktober
~~ Die Bucheckern sitzen in einem braunen, mit weichen Stacheln besetztem Fruchtbecher. Rohe Früchte sind für Menschen leicht giftig.
Pflegemaßnahmen
~~ Naturverjüngung in Gruppen belassen
~~ Entnahme unerwünschter Baumarten und von Protzen
Gefährdung
~~ Wildverbiss
~~ Spätfrost, Rindenbrand
~~ Schneedruck in Dickung
Holzeigenschaften
~~ Schweres, hartes und relativ sprödes Holz, das stark quillt und schwindet
~~ Gut bearbeitbar z.B. fräsen, drechseln und schnitzen und unter Dampf gut zu biegen (Thonet Bugsessel)
~~ Frisch: ca. 1.000 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 720 kg/fm
Holzverwendung
~~ Möbel, Parkett, Treppen, Schälfurnier, Modellbau, Sperrholz
~~ Spielwaren, Küchengeräte, Werkzeugstiele
~~ Eisenbahnschwellen (mit Teeröl imprägniert)
~~ Zellstoff- und Textilfaserherstellung für die Produktion von Garn und Stoffen
~~ Hochwertiges Brennholz und Holzkohle
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Quercus Robur
Die Stieleiche
Die Standhafte
Die Eiche zählt zu den wertvollsten heimischen Nutzhölzern. Sie ist Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit, Wahrheit, Treue und Heldentum.
Waldgesellschaften
– Stieleichen-Hainbuchenwald
– Hartholz-Auwald
– Kiefern-Stieleichenwald
Allgemein
~~ Familie: Buchengewächs
~~ Alter: bis zu 300 Jahre (vereinzelt 1.000 Jahre)
~~ Höhe: 25 – 40 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel mit hoher Wurzelenergie
~~ Bodenpflegliche und wertvolle Mischbaumart
~~ Nutzungszeitpunkt: 100 -140 Jahre oder mehr (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
~~ Eichenarten: Stiel-, Trauben-, Flaum-, Zerr- und Roteiche
Borke
~~ Jugend: weißlich grau
~~ Alter: dunkel, rissige Borke
Blätter
~~ Rund 8 – 12 cm lang, ledrig, kurz gestielt
~~ Blattstiel ist gewellt und etwa 1 cm lang
~~ beide Seiten mit rundlichen, glattrandigen Lappen
~~ Oberseits kräftig grün, leicht glänzend
~~ Unterseits heller und auf den Blattnerven leicht behaart
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 70 – 80 Jahren
~~ Blühzeit: April – Juni
~~ Samenreife: September – Oktober
~~ Eicheln in einem lang gestielten Fruchtbecher
Pflegemaßnahmen
~~ Dichtstand bis zur Durchforstung
~~ Z-Stammauszeige und freistellen
Gefährdung
~~ Wildverbiss
~~ Spätfrost, Frostrisse
~~ Schwammspinner, Eichenwickler, Eichennetzwanze
~~ Eichenmistel, Eichenmehltau
Holzeigenschaften
~~ Schweres, hartes und dauerhaftes Holz
~~ Gut bearbeitbar
~~ Frisch: ca. 1.000 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 690 kg/fm
Holzverwendung
~~ Innen- und Außenbereich
~~ Möbel, Parkett, Türen, Treppen, Fenster, Geländer, Verkleidungen, Wasserbau
~~ Fassdauben für Barriquefässer
~~ Rinde, Laub und Früchte sind sehr gerbstoffhaltig – Ledergerberei
Fraxinus Excelsior
Die Esche
Die Weltenesche
Die griechische Mythologie berichtet darüber, dass Achilles den trojanischen Helden Hektor mit einem Eschenspeer besiegt haben soll. In der germanischen Mythologie verbindet der Weltenbaum „Yggdrasil“, eine Esche, die neun Welten mit seinen Wurzeln.
Waldgesellschaften
– Bacheschenwald
– Schwarzerlen-Eschenwald
– Eschen-Ulmen-Auwald (Hartholzau)
Allgemein
~~ Familie: Ölbaumgewächs
~~ Alter: bis zu 250 Jahre
~~ Höhe: bis zu 40 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel
~~ Pionierbaumart, in der Jugend langsam-, später raschwüchsig
~~ Stabilisierung von Flussläufen und Bachufern
~~ Nutzungszeitpunkt: 80 – 140 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: glatt, graugrün
~~ Alter: grau-schwarzbraun, rissig mit rhombischen Feldern
Blätter
~~ Fiederblätter mit 4 – 6 Fiederpaaren
~~ Fiederblättchen kurz, Endfieder länger gestielt
~~ Oberseits frischgrün, unterseits etwas heller
~~ Hauptnerven leicht behaart
~~ Streuabbau sehr rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 30 -50 Jahren
~~ Blühzeit: April – Mai
~~ Samenreife: September – Oktober
~~ Geflügelte Nüsschen, hellbraun, an vorjährigen Zweigabschitten
Pflegemaßnahmen
~~ Stamm- und Kronenpflege entsprechend dem zunehmenden Lichtbedarf
~~ Z-Stammauszeige im Alter von 10 – 15 Jahren
Gefährdung
~~ Krankheit Eschentriebsterben
~~ Wild, Mäuse
~~ Spätfrost, Rindenbrand
~~ Eschenkrebs, Eschenbastkäfer
Holzeigenschaften
~~ Helles, hartes, eher schweres und gut zu bearbeitendes Holz
~~ Besonders elastisch mit guten mechanischen Eigenschaften und splittert nicht
~~ Frisch: ca. 850 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 690 kg/fm
Holzverwendung
~~ Sportgeräte z. B. Sprossenwand, Ruder, Barren
~~ Schiherstellung
~~ Werkzeugstiele z. B. Hammer-, Axtstiele, Leitern
~~ Fußböden, Furniere, Möbelbau, Bugholzmöbel
~~ Musikinstrumentenbau, Schlagstöcke
~~ Früher: Lanzen, Speere, Pfeile, Kutschen und Karosserien
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Acer Pseudoplatanus
Der Bergahorn
Der Ahorn zählt wie die Eiche zu den wertvollen heimischen Nutzhölzern. Dazu zählt vor allem der „Riegelahorn“, bei dem eine Wuchsausprägung mit welligem Faserverlauf zu speziellen optischen Effekten, der sogenannten „Riegelungstextur“ führt.
Waldgesellschaften
– Bergahorn-Schluchtenwald
– Bergahorn-Buchenwald
– Bergahorn-Eschenwald
Allgemein
~~ Familie: Seifenbaumgewächse
~~ Alter: bis zu 500 Jahre
~~ Höhe: bis zu 35 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel
~~ Pionierbaumart und wertvolle Baumart des Schutzwaldes
~~ Gutes Heilungsvermögen nach Steinschlag
~~ Hohes Stockausschlagsvermögen
~~ Nutzungszeitpunkt: 80 – 140 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
~~ Ahornarten: Berg-, Spitz- und Feldahorn
Borke
~~ Grau-graubraun, eher glatte Schuppenborke
Blätter
~~ Rund 3 – 15 cm lang, fünf-lappig, lang gestielt
~~ Dicke, keulenartige Stielbasis
~~ Oberseits dunkelgrün, unterseits heller
~~ Hauptnerven behaart
~~ Streuabbau rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 30 – 50 Jahren
~~ Blühzeit: April – Mai
~~ Samenreife: ab September
~~ Flügelfrüchte ungefähr rechtwinklig angeordnet („Nasenzwicker“ oder „Propeller“)
Pflegemaßnahmen
~~ Wertholzproduktion nur bei intensiver Jungwuchs- und Dickungspflege
~~ Z-Stammauszeige und starke Durchforstung im Alter von 20 – 40 Jahren
Gefährdung
~~ In der Jugend spätfrostempfindlich
~~ Wild, Mäuse
~~ Hitze- und dürreempfindlich
~~ Ahornrunzelschorf, Rußrindenkrankheit
Holzeigenschaften
~~ Helles, hartes und leicht zu bearbeitendes Holz
~~ Besonders elastisch mit guten mechanischen Eigenschaften und splittert nicht
~~ Ähnliche Hölzer: Birke, Linde
~~ Frisch: ca. 900 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 630 kg/fm
Holzverwendung
~~ Furnier, Geräte- und Möbelbau, Parkettböden, Treppen, Messistrumente, Küchengeräte, Reißbrett
~~ Holzblasinstrumentenbau – wie Blockflöten, Fagott
~~ Für Böden von Streichinstrumenten
~~ Schnitzholz, Bildhauerei und Kinderspielzeug
~~ Das Trojanische Pferd soll aus Ahornholz gefertigt worden sein
Betula Pendula
Die Birke
Die weiße Farbe des Birkenstamms beruht auf dem Inhaltsstoff Betulin. Birkenblätter sind im Gegensatz zu den Blättern der meisten andern Bäume essbar.
Waldgesellschaften
– Eichen-Birkenwald
– Kiefern-Stieleichenwald
Allgemein
~~ Familie: Birkengewächse
~~ Alter: bis zu 120 Jahre
~~ Höhe: 10 – 25 m
~~ Wurzel: Herzwurzel
~~ Pionierbaumart mit hoher Frost-, Hitze- und Dürreresistenz
~~ Nutzungszeitpunkt: 60 – 80 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Weiße Rinde mit schwarzen Längsrissen, tief gefurcht
Blätter
~~ Blätter etwa 4 – 7 cm lang, 3 cm breit und lang zugespitzt
~~ Blattstiel ca. 3 cm lang
~~ Streuabbau mäßig rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 20 – 30 Jahren
~~ Blühzeit: April-Mai
~~ Samenreife: ab August
~~ Nussfrucht ca. 2 – 3 mm groß, rundum häutig geflügelt
Pflegemaßnahmen
~~ Gruppenstruktur belassen, zu dichte Gruppen auflockern
Gefährdung
~~ Sturm
~~ Rotfäule durch Birkenschwamm
~~ Hexenbesen (besenartige Gebilde im Baum)
Holzeigenschaften
~~ Schwer, mittelhart, elastisch, besonders zäh
~~ Lässt sich gut biegen
~~ Frisch: ca. 900 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 650 kg/fm
Holzverwendung
~~ Furnier-, Sperrholz, Span- und Faserplatten
~~ Drechsel- und Schnitzholz
~~ Bildhauerei, Kinderspielzeug
~~ Wegen des geringen Funkenfluges ist es für offene Kamine besonders gut geeignet
~~ Birkenpech – hergestellt aus der Rinde, war der erste systematisch hergestellte Kunststoff bzw. der erste Universalkleber der Menschheit
~~ Der zuckerhaltige Birkensaft dient als Hausmittel zur Kur gegen Rheuma und Gicht
~~ Wegen der hellen Rinde wurden Birken als Straßenmarkierungen zum Unfallschutz an unbeleuchteten Alleenstraßen gepflanzt
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Alnus Glutinosa
Die Schwarzerle
Die Bezeichnung „glutinosa“ bedeutet leimartig und bezieht sich auf die klebrigen jungen Triebe, die früher gegen Mückenplagen aufgehängt wurden.
Waldgesellschaften
– Bacherlen-Eschenwald
– Fichten-Schwarzerlenwald
– Waldseggen-Erlenbruchwald
Allgemein
~~ Familie: Birkengewächse
~~ Alter: bis zu 120 Jahre
~~ Höhe: bis zu 30 m
~~ Wurzel: Herzwurzel mit hoher Wurzelenergie
~~ Raschwüchsige Vorwaldbaumart entlang von Fließgewässern
~~ Nutzungszeitpunkt: 60 – 80 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
~~ Erlenarten: Schwarz-, Grau- und Grünerle
Borke
~~ Jugend: glatt, grünlichbraun mit rötlichen Korkwarzen
~~ Alter: dunkelgrau bis schwarzbraun, kleinschuppige Borke
Blätter
~~ Rund 5 – 10 cm lang, eiförmig und an 2 – 3 cm langen Stielen
~~ Vorne abgeflacht bzw. eingekerbt
~~ Oberseits dunkelgrün, unterseits mit gelblichen Haarbüscheln
~~ Streuabbau sehr rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 40 Jahren
~~ Blühzeit: März – April
~~ Samenreife: September – Oktober
~~ Weibliche Blütenstände reifen zu holzigen, bis 2 cm langen Zapfen heran
~~ Erlenzäpfchen mit schwimmfähigen Samen
Pflegemaßnahmen
~~ Das rasche Jugendwachstum bedingt eine frühzeitige Jungwuchs- und Kronenpflege
Gefährdung
~~ Dürreempfindlich, Erlenwipfelsterben
~~ Erlenrüssler, Erlenwürger
~~ Phytophthora Pilz verursacht Wurzelfäule
Holzeigenschaften
~~ Relativ weiches, mittelschweres Holz
~~ Wird unter Wasser härter und dauerhafter
~~ Ähnliche Hölzer: Kirschholz
~~ Frisch: ca. 800 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 610 kg/fm
Holzverwendung
~~ Furniere, Möbelbau, Küchengeräte, Kinderspielzeug Bildhauerei, Schnitzerei, Modellbau und Bleistiftherstellung
~~ Rinde diente zum Schwarzfärben von Leder
~~ Aus Fruchtzapfen wurde schwarze Tinte hergestellt
~~ Die Römer nutzen es für Wasserleitungen
Tilia cordata
Die Winterlinde
Die Linde gilt als Symbol für Gerechtigkeit, Liebe, Frieden und Heimat sowie als Platz der Gemeinschaft. Unter dem „linden“ Baum erwartete sich das Volk gerechte und zugleich verständnisvolle Urteile.
Waldgesellschaften
– Hartholz-Auwald
– bodensaurer Eichen-Kiefernwald
– Lindenwald
Allgemein
~~ Familie: Malvengewächs
~~ Alter: bis zu 1.000 Jahre
~~ Höhe: bis zu 30 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel
~~ Pionierbaumart
~~ Bodenfestigende wertvolle Baumart (Stickstoffsammler)
~~ Nutzungszeitpunkt: 100 – 120 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Standort, Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
~~ Arten: Winter- und Sommerlinde
Borke
~~ Längs gefurchte, dicht gerippte, schwärzlichgraue Borke
Blätter
~~ Herzförmig, ca. 5 – 7 cm lang und fast ebenso breit mit 2 – 5 cm langem Blattstiel
~~ Oberseits dunkelgrün und kahl, unterseits bläulichgraugrün mit braunen „Haarbüscheln“ in den Winkeln zwischen Haupt- und Seitennerven (Unterschied zur Sommerlinde!)
~~ Streuabbau mäßig rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 30 – 50 Jahren
~~ Blühzeit: Juni – Juli
~~ Samenreife: August – September
~~ Mehrere kleine kugelige Nussfrüchte sitzen an einem Flügelblatt (Früchte der Winterlinde lassen sich zusammendrücken, die der Sommerlinde nicht)
Pflegemaßnahmen
~~ Im Bestand sorgsame Jungwuchs- und intensive Kronenpflege
Gefährdung
~~ Wild
~~ Luftverunreinigung
~~ Empfindlich gegen Spätfrost
Holzeigenschaften
~~ Leicht, weich, elastisch, gut zu bearbeiten
~~ Ähnliche Hölzer: Ahorn, Pappel, Weide
~~ Frisch: ca. 800 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 530 kg/fm
Holzverwendung
~~ Wichtigste Holzart für Schnitzerei und Bildhauerei für sakrale Kunstwerke („heiliges Holz – lignum sacrum“)
~~ Holzspielzeug, Haushaltshelfer, Holzschuhe, Musikinstrumente, Prothesen
~~ Bastfasern der Rinde wurden für Kleidung, Schnüre und Seile verwendet
© 2021 unsplash, adobe stock
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Juglans Regia
Die Walnuss
Der Nussbaum hält Mücken und Fliegen fern, was ihn zu einem beliebten Schattenspender nicht nur im Heurigengarten macht.
Waldgesellschaften
– Eichen-Ulmen-Auwald
– Ahorn-Linden-Wald
Allgemein
~~ Familie: Walnussgewächse
~~ Alter: bis zu 150 Jahre
~~ Höhe: bis zu 25 m
~~ Wurzel: Pfahlwurzel
~~ Besonders für die Wertholzproduktion geeignet
~~ Langsames Jugendwachstum, anschließend raschwüchsig
~~ Nutzungszeitpunkt: 50 – 70 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Jugend: grau und glatt
~~ Alter: graubraun bis schwarzgrau, längsrissig
Blätter
~~ Fiederblätter, unpaarig gefiedert
~~ Fiederblätter 7 – 9 cm lang, länglich-oval
~~ Endfieder gestielt und deutlich größer
~~ Oberseits dunkelgrün
~~ Unterseits heller, in den Nervenwinkeln leicht behaart
~~ Riechen beim Zerreiben nach Terpentin
~~ Streuabbau mäßig rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 20 Jahren
~~ Blühzeit: Mai – Juni
~~ Samenreife: September
~~ Walnüsse sitzen in grünen Fruchtschalen, die zur Fruchtreife braun werden und aufplatzen
Pflegemaßnahmen
~~ Freihalten von Bodenbewuchs
~~ Kommt bei uns als Waldbaum kaum vor
Gefährdung
~~ Wild – Winterverbiss
~~ Spät- und Winterfröste
~~ Vereinzelt Kernfäule
Holzeigenschaften
~~ Dunkles, strukturreiches, schweres, hartes und gerbstoffreiches Holz
~~ Bei Kontakt mit Eisen entsteht aufgrund der im Holz enthaltenen Gerbstoffe eine blauschwarze Färbung und es kommt zu Korrosion
~~ Frisch: ca. 900 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 680 kg/fm
Holzverwendung
~~ Zählt zu den teuersten und gesuchtesten heimischen Edelhölzern
~~ Möbelbau, Decken- und Waldverkleidungen Einlegearbeiten (Intarsien)
~~ Edelfurnier, Drechselholz, Musikinstrumente
Prunus Avium
Die Vogelkirsche
Die kirschrote Farbe der Früchte und ihr süßer Geschmack werden mit Lust, Liebe und Genuss und nicht zuletzt mit dem Verbotenen assoziiert. Das rötlich-goldbraune Holz steht für Wohnlichkeit und Wärme und mit Kirschkernkissen ließ sich schon früher die Wärme des Kachelofens ins winterlich kalte Bett tragen.
Waldgesellschaften
– Linden-, Flaumeichenwald
– Kiefern-Stieleichenwald
Allgemein
~~ Familie: Rosengewächse
~~ Alter: selten älter als 100 Jahre (Stammfäule)
~~ Höhe: bis zu 30 m
~~ Wurzel: Herzwurzel
~~ Nutzungszeitpunkt: 60 – 80 Jahre (Der Nutzungszeitpunkt ist von zahlreichen Faktoren wie z. B. Pflegemaßnahmen und Durchmesser abhängig)
Borke
~~ Glatte, glänzende, dunkelrotbraune Ringelborke, mit langen waagrechten Korkwarzenbändern
~~ Löst sich in Querbändern ringförmig ab
Blätter
~~ Rund 7 cm lang, elliptisch, zugespitzt, mit grob gezähntem Rand
~~ Oberseits kahl, etwas glänzend und frischgrün
~~ Unterseits auf den Blattnerven leicht behaart
~~ Streuabbau rasch
Blüte und Frucht
~~ Fruchtbildung mit ca. 20 – 25 Jahren
~~ Blühzeit: April – Mai
~~ Samenreife: Juli
~~ Steinfrüchte kugelförmig, ca. 1 cm dick, lang-gestielt, schwarz-rot, mit 1-samigem Steinkern
Pflegemaßnahmen
~~ Frühzeitige Stamm- und Kronenpflege
~~ Grün- und Trockenastung bis 3 cm Aststärke
Gefährdung
~~ Stammfäule ab 80 bis 100 Jahren
~~ Wurzelfäule
~~ Wild, Mäuse
~~ Stockausschlagskrankheit (Pilzinfektion)
Holzeigenschaften
~~ Mittelhartes, mittelschweres, gut bearbeitbares Holz mit sehr homogener Struktur
~~ Ähnliches Holz: Zwetschke
~~ Frisch: ca. 800 kg/fm
~~ Lufttrocken: ca. 610 kg/fm
Holzverwendung
~~ Furnier, Möbel, Wandverkleidungen
~~ Kirschholz gilt als Klassiker unter den Möbelhölzern und war das beliebteste Möbelholz der Biedermeierzeit und dem Jugendstil
~~ Noch heute werden am 4. Dezember, dem Tag der heiligen Barbara, Kirschzweige geschnitten und in eine Vase gestellt. Erblühen die Zweige bis Weihnachten, so wird dies als Zeichen für Glück und Gesundheit für das darauffolgende Jahr gedeutet.
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Schon gewusst?
Bedrohungen von Baumarten durch Klimakrise und Krankheiten
Die Klimakrise bringt die Hauptbaumart Fichte an bestimmten Standorten sichtbar an ihre Grenzen. Lange Hitzeperioden und Trockenheit machen sie anfällig für Krankheiten und Borkenkäferbefall. Reine Fichtenbestände weichen daher immer mehr robusteren Mischwaldtypen. Aber auch andere Baumarten sind von Krankheiten und Befall bedroht: Ulmensterben, Eschentriebsterben, Bedrohung von großen Eichen im Weinviertel durch Misteldrosseln, Rußrindenkrankheit beim Ahorn und die Lärchenmeniermotte, die mitunter das Eingreifen des Menschen erfordern, damit der Arten und die Bestände erhalten werden können.
Strategien für einen klimafitten Wald
Um unsere Wälder nachhaltig und klimafit zu bewirtschaften, wird der Ruf nach alternativen Baumarten immer lauter. Im Projekt „Nachhaltige Waldverjüngung in Hochlagen“ wurden 29 verschiedene Baumarten angepflanzt. Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit bilden die Grundlage für Empfehlungen von Hochlagenaufforstungen für das ost- und mittelsteirische Bergland und vergleichbare Bergregionen der Ost- und Zentralalpen. Der Versuch zeigt, wie Baumartenwahl, Baumartenvielfalt und die Wahl des geeigneten Vermehrungsgutes die wichtigsten Leistungen beeinflussen und damit die Anpassung an den Klimawandel unterstützen können.
Weitere Infos unter www.netgen.or.at.
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Rechte & Produktion
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Wir haben sorgfältig recherchiert und Informationen zusammengetragen. Wenn ihnen dennoch etwas auffällt, was sie ändern würden oder etwas zu ergänzen wäre, bitten wir sie, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir freuen uns über ihre Rückmeldung und Anregungen.