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Der Geschmack des Waldes

Eine gehaltvolle Entdeckungsreise.

Reine, klare Luft mit einer weichen Note von Moos, dem unverkennbaren Duft von Bäumen, Holz und dem aufsteigendem Hauch von feuchter Erde.

Mit dem Betreten eines Waldes erschließt sich uns eine ruhevolle Welt mit charakteristischen Gerüchen und einzigartigen Geschmäckern.

Geschmack und Geruch eines Waldes sind ein unvergleichliches und pures Erlebnis, und obwohl beides sehr spezifisch ist, bergen sie eine reiche Vielfalt über das gesamte Jahr. Im Frühling erwacht der Waldboden aus dem Winterschlaf und erfreut uns mit Wildkräutern und Bärlauch. Die Fichtenwipfel treiben aus und wecken als Honig oder Tee neue Lebensgeister in uns. Im Sommer empfängt uns der Wald auf süße Weise mit einer Fülle an schmackhaften Beeren bevor er uns im Herbst seinen Reichtum an Pilzen und Nüssen schenkt. Und kaum zu glauben, aber wahr, wir können sogar Bäume essen.

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Unbegrenztes Geschmackserlebnis von Wildkräutern

Im Lebensraum Wald findet sich eine große Anzahl an essbaren Wildkräutern. So klein und unscheinbar sie vielleicht wirken, steckt nicht nur geschmacklich viel in ihnen. Wildkräuter enthalten viele Mineralien und Vitamine und überraschen uns von süß, bitter, nussig oder pilzartig mit vielen feinen Aromen, die ihren Geschmack als Pesto, Gewürz oder – besonders beliebt – als Tee entfachen. Viele Wildkräuter sind auch Heilkräuter und es lohnt sich, diese als Hausmittel zur Hand zu haben.

Im Wald lassen sich das ganze Jahr Wildkräuter finden. Der Frühling und Sommer sind die beste Erntezeit für zarte Blüten und Blätter, der Spätsommer und Herbst eignen sich zur Ernte von Samen und Früchten und im Winter können die Wurzeln geerntet werden.

So unterschiedlich der Geschmack und die Wirkung von Wildkräutern ist, so unterschiedlich sind auch ihre gewählten Waldstandorte. Bärlauch – mit seinem Geruch und Geschmack nach Knoblauch – wächst bevorzugt in schattigen Auenwäldern während das zitronig schmeckende Waldsauerklee Laubmischwälder bevorzugt und die als wahre Wunderpflanze bekannte Brennnessel den Waldrand als Standort auserwählt hat.

Die Suche nach Wildkräutern bereitet viel Freude und belohnt mit einem schier unbegrenzten Geschmackserlebnis.

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Geschmackvolle Beeren

Der Sommer im Wald gestaltet sich nicht nur lebhaft, sondern auch farbenprächtig und der süße Geruch in der Luft animiert längst nicht nur die Vögel zur Beerensuche. Die Wälder mit ihren Beerensträuchern gleichen einem Schlaraffenland und wecken unseren Gusto auf eine gesunde, vitaminreiche Nascherei.

Dabei bringt die angenehme Süße der Walderdbeeren ihr Aroma voll zur Geltung und reife Himbeeren kombinieren ihren süßlichen Geschmack mit einer leichten Säure. Die vollmundigen Brombeeren verzaubern mit ihrem saftigen, süß-säuerlichen Geschmack und Blaubeeren begeistern mit ihrem herb-säuerlichen Aroma.

Preiselbeeren, rote Johannisbeeren, Vogelbeeren, Weißdorn, Hagebutten… es finden sich reichlich geschmackvolle Beeren in den heimischen Wäldern, mit denen sich ganz besondere Köstlichkeiten wie Marmelade, Saft, Schnaps, Gelee, Waldfruchtmus,… zubereiten lassen oder die auch gleich direkt in den Mund wandern können.

Haselnüsse frisch aus dem Wald

Zwischen Birken und unter Eichen fühlen sich Haselnusssträucher ganz besonders wohl. Ihre knackig leckeren Früchte sind ausgezeichnete Vitaminlieferanten und erfreuen Waldbewohner und Menschen gleichermaßen.

Nüsse im Wald sammeln

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Schon gewusst?

Essbare Bäume

Wahre Wildkräuter-Fans schwören auf einen wortwörtlichen Blattsalat und finden im Wald ein bunte Mischung an Aromen und Geschmäckern. Zu nussigen Birken- und mild-süßlich schmeckenden Lindenblättern gibt es weitere Blätter, bei denen der Wald grünes Licht zum Verzehr gibt: Ahorn, Buche, Eiche, Esche, Brombeere und Himbeere.

Unglaublich aromatische Pilze

Ab Ende Juli zieht es viele Menschen mit der Lust aufs Sammeln in den Wald. Kein Wunder, denn die Pilzsaison beginnt und in Österreichs Wäldern tummelt sich mit über 4.450 Großpilzarten eine beachtliche Vielfalt. Davon zählen etwa 200 Exemplare zu den Speisepilzen.

Eierschwammerl, Steinpilz und Parasol sind die Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala der Österreicher:innen. Mit ihrem kräftig würzigen und leicht pfeffrigen Geschmack begeistern Eierschwammerln ebenso wie Steinpilze mit ihrem nussig milden Geschmack. Pilze verleihen Gerichten einen intensiven Umamigeschmack und Rezepte für das unglaublich aromatische und zarte Pilzfleisch gibt es in reichlicher Menge.

Jedoch die Menge an Pilzen, die in Österreich für den Eigenbedarf gesammelt werden darf, liegt pro Person bei maximal zwei Kilogramm pro Tag.

Für einen kulinarischen Ausflug in den Wald gelten hier als heißer Tipp für Fundstellen kahle Waldböden, die mit Moos und Flechten bewachsen sind.

Wenn sie sich nicht sicher sind, ob ihre gefundenen Pilze Speisepilze – also genießbar sind, informieren sie sich z. B. bei der Stadt Wien – Pilze – Information, Beratung und Begutachtung.

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Auf den Geschmack kommen

Obwohl der Wald in Österreich zum überwiegenden Teil in Privatbesitz ist, darf er für den Zweck der Erholung betreten werden und das Sammeln von Pilzen und Beeren ist für den Eigengebrauch und daher in gewissen Grenzen, die den Bestand schützen sollen, erlaubt.

Der Wald liefert uns wahre Schätze und wir können aus seiner Vielfalt und Fülle schöpfen und jeden Ausflug zu einem geschmack- und sinn-vollen Erlebnis machen.

Wälder sind aber auch sensible Ökosysteme und bieten Lebensraum und Schutz für viele Arten, deren Vielfalt es zu erhalten und zu beschützen gilt. Machen wir uns bewusst, dass wir im Wald Gast sind und die Regeln zum Schutz der Natur und der Tierwelt befolgen sollten, denn so tragen wir zur Bewahrung dieser natürlichen Lebensräume bei.

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